Immer mehr Menschen und Maschinen sind online vernetzt. Alleine die Zahl der Menschen mit Internet Zugang hat sich zwischen 2005 und 2020 vervierfacht von ca. Einer Milliarde auf über vier Milliarden Menschen. Gleichzeitig wird erwartet, dass bis zum Jahr 2030 mehr als 500 Milliarden Geräte über das Internet miteinander kommunizieren werden.
Dadurch wächst auch die Anzahl an digitalen Dokumenten zunehmend. Denn je mehr Interaktion online stattfindet, desto mehr Inhalte werden produziert. Durch das Aufstreben des Internet der Dinge (IoT) vergrößert sich die Anzahl an digital zu verwaltenden Artefakten nochmals drastisch. Entsprechend entwickelt sich auch der Markt für Lösungen im Bereich Digital Asset Management. Während die Bewertung für diesen Geschäftsbereich im Jahr 2014 noch auf ungefähr 1.2 Milliarden Dollar geschätzt wurde. Geht man 2020 bereits von einem Marktpotenzial von über 5 Milliarden US-Dollar alleine für Management Software für Digitale Assets aus.
Wie genau definiert sich aber ein Digital Asset, was sind die Vor- und Nachteile von Standardsoftware-Lösungen und wie setzt man es effektiv im IoT-Kontext ein, um echte Unternehmerische Mehrwerte zu schaffen?
Was ist ein Digitales Asset?
Grundsätzlich ist mit einem Digitalen Asset jede Form von Binär gespeicherten Informationen gemeint, die mit einem Nutzungsrecht versehen sind. Daten die vollkommen frei von Berechtigungen gespeichert werden, zählen nicht zu Digitalen Assets, da sie keinen “Vermögenswert” in dem Sinne darstellen. Assets bezeichnen also vor allem Daten, denen auch ein Wert beigemessen wird und die daher besonders schützenswert sind. Zu solchen Assets zählen unter anderem: Dokumente, Bilder, Audiodateien aber auch Tabellen und Roh-Daten. Im Kontext des Internet of Things (IoT) bezeichnet man mit einem Asset oftmals eine Maschine, ein Haus oder irgend ein reales Objekt und seinen Digital Twin (Digitalen Zwilling).
Was ist Digitales Asset Management?
Um die zunehmende Anzahl an Digitalen Artefakten zu verwalten ist es notwendig sowohl auf der Prozess Ebene der Organisation die richtigen Standards zu finden, als auch Softwareseitig eine Lösung zu implementieren, die alle notwendigen Anforderungen erfüllt. Grundsätzlich geht es beim Digital Asset Management (DAM) um das akkurate Verwalten von Zugangsberechtigungen sowie der Option die Assets zu filtern, durchsuchen und Änderungen vorzunehmen.
Durch diese Möglichkeiten, lassen sich die Notwendigen Standards und Garantien aufbauen, die für das Kundenvertrauen notwendig sind um Unternehmen die eigenen Daten zu überlassen. Zudem erlaubt es dem eigenen Unternehmen einen wirklichen Wert aus den gesammelten Artefakten zu ziehen. Denn eine reine unstrukturierte Ablage der Daten ohne umfangreiche Zugriffs- und Aggregationsmöglichkeiten für die relevanten Zielgruppen stiftet keinen Wirtschaftlichen Mehrwert, da keine Rückschlüsse aus den gesammelten Informationen gezogen werden können.
Warum ist es wichtig?
Damit lösen Digital Asset Management Systeme eines der wichtigsten Themen für Unternehmen heutzutage, nämlich der Flut an Daten Herr zu werden, der sie sich ausgesetzt sehen. Durch das Berechtigungsmanagement das über der Datenschicht liegt, um Zugriffe zu steuern, können von einem zentralen Punkt ausgehend nun sowohl Kunden als auch Mitarbeiter mit Datenzugriffen versorgt werden. Durch die zentrale Ablage der Daten werden zudem im Optimalfall Datensilos aufgebrochen und zusammengeführt. Dieses konsolidieren von Datenquellen kann neue Einblicke in die eigenen oder die Wertschöpfungsprozesse der Kunden liefern und so neue Potenziale sowohl für die Umsatzsteigerung als auch Kostenreduktion.
Vorteile von DAM Standardsoftware
- Digitale Artefakte können an einen Zentralen Punkt verwaltet werden
- Die Automatisierung von Verwaltungsprozessen kann die Produktivität der verantwortlichen Teams signifikant steigern
- Durch die Kategorisierung und Indexierung der Daten, können schnelle gezielte Zugriffe erfolgen
- Mittels das integrierte Berechtigungsmanagement können Daten gezielt für die relevanten Zielgruppen bereitgestellt werden
- Es ist kein internes Know-How für die Entwicklung der Lösung notwendig
- Support steht vonseiten der Lizenzierenden Unternehmung zur Verfügung
Vorteile der Eigenentwicklung von DAM Lösungen
Um Datensilos effektiv aufbrechen zu können, ist Standardsoftware oftmals nicht flexibel genug. Hintergrund ist, dass hier zumeist nur eine Referenz auf unterschiedliche Datenquellen gesetzt werden kann. Dadurch gewinnt man als Unternehmen jedoch nicht die Flexibilität um technische Weiterentwicklung getrieben durch Business-Anforderungen effektiv umsetzen zu können. Ziel muss es sein, gerade wenn der Digitale Kanal bzw. Digitale Produkte als Strategischer Ankerpunkt für die Unternehmensentwicklung gesehen werden, eine Lösung zu finden, die es erlauben, Daten wirklich zusammenzuführen. Datensilos abzuschaffen und es zu ermöglichen kontinuierlich neue Informationen in das bestehende System mit aufzunehmen. Zudem ist das Risiko für eine Strategisch entscheidende Funktion, das wissen vollständig an einen Zulieferer Auszulagern hoch, da ein gesamter Geschäftsprozess in diesem Moment alternativlos mit dem Fortbestehen des Zulieferers verknüpft ist. Es muss immer eine Fallbackoption auf eine eigene oder eine Open-Source Alternative geben. Zudem lassen sich auch bei einer eigenen Entwicklung alle Vorzüge von Support etc. eines Drittanbieters nutzen, indem man eine Policy verfolgt, in der keine Zeile Code ohne ein SLA entstehen darf.
Viele Unternehmen für die das Geschäft mit Digitalen Assets eine Kernkompetenz ist setzen daher auf eigene Entwicklungen um in diesen Open-Source Lösungen wie MongoDB, Realm, Kafka oder GraphQL als Standards einzusetzen. Diese Technologien ermöglichen es den Unternehmen skalierbare verteilte Applikationen aufzubauen, die frei von jeglichem Vendor Login sind. Trotz dieses Umstandes, gibt es für alle genannten Technologien auch Managed Cloud Services, die den Betrieb und die Nutzung vereinfachen, gleichzeitig aber auch das Risiko eines Vendorlogin umschiffen.
Einfache Beispielarchitektur einer DAM Applikation

Beispiele für Digitales Asset Management im IoT Kontext
Meistens dreht es sich bei Digitalen Assets im IoT Kontext wie anfangs angesprochen um sogenannte Digitale Zwillinge (“Digital Twins“). Also eine digitale Repräsentation eines Physischen Objekts und deren Interaktion mit anderen Objekten. Nachfolgend finden sie auf einer hohen Flughöhe Beispiele zu drei Sektoren – Versorger, Produktion (Automobilindustrie) und Baugewerbe. Detaillierte Use-Cases finden Sie in unserem IoT Hub.
Versorger – Strom, Gas und Wasser
Bei Versorgern, ist das Management der Infrastruktur und der darin verbauten Komponenten ein fundamentaler Bestandteil des Geschäftsmodells. Schäden und Ausfälle sind sehr kostspielig. Je besser die Übersicht, also die Datenlage desto effizienter, lässt sich die Infrastruktur instandhalten. Bei Stromversorgern, geht das vom Kraftwerk bis zum Smarten Stromzähler in der Wohnung der Kunden. So lässt sich sowohl die Bereitstellung von Kapazitäten, als auch die frühzeitige Erkennung von Schäden und deren Reparatur mithilfe von intelligenten Algorithmen, die mit den gesammelten Daten trainiert wurden umsetzen. Solche Predictive Maintenance Lösungen und damit verbundenen Vermeidung von Ausfällen sparen Unternehmen schnell viele Millionen Euro ein und haben einen beachtlichen Impact auf die Produktivität und Lebensqualität von Unternehmen und Menschen die an das Netz angeschlossen sind.
Connected Cars / Connected Vehicles
Autos werden mit immer mehr Sensorik ausgestattet um das Fahrverhalten und die Sicherheit des Fahrzeugs zu optimieren. Das Ziel der Hersteller ist das Auto vollständig selbstfahrend zu machen und somit dem Kunden ein neues Nutzererlebnis zu liefern. Dafür ist es notwendig die Daten, die von den Sensoren erzeugt werden zu speichern zu Analysieren und zusätzlich in einer ausgeklügelten Berechtigungshierarchie abzulegen. Denn wer welche Daten aus dem Fahrzeug besitzt und oder nutzen kann ist eine komplexe rechtliche Fragestellung, der auf Ebene der Datenhaltung und das Berechtigungsmanagement der Daten Rechnung getragen werden muss. Denn an den erhobenen Daten haben neben dem Hersteller auch dritt Parteien wie Versicherungsunternehmen oder Werkstätte ein Interesse um im Schadensfall besser und schneller helfen zu können.
Smart Cities
Durch das Erfassen von Daten in Echtzeit, können auch in Städten viele Verbesserungen und Effizienzen gehoben werden. So lässt sich das Verkehrsnetz effizienter aussteuern, wenn wirkliche Auslastungsdaten für einzelne der Hauptverkehrsadern vorliegen. Auch lassen sich die Klimatisierung von Gebäuden und sogar Außenbereichen effektiver umsetzen. Weitere Faktoren sind Wetterabhängige Beleuchtung, Erkennung von Infostrukturschäden durch Daten aus Fahrzeugen und Smart-Devices sowie die mögliche Einführung von Kriminalitätsbekämpfung mittels AI und Smart-Payments durch den Einsatz von Face-ID.
In all diesen Fällen ist es notwendig die gewonnen Daten mittels eines Berechtigungsmanagements zu verwalten. Die Frage, die sich an dieser Stelle jedes Unternehmen beantworten muss, ist, ob es auf bestehende Lösungen zurückgreifen will oder hier eine Kernkompetenz für sich selbst sieht und eine eigene Entwicklung anstrebt die mit entsprechenden Kosten verbunden ist, wenn Sie vor dieser oder einer anderen Fragestellung im Kontext von IoT, Analytics / AI oder Digitalisierungsthemen stehen, schreiben Sie uns – wir freuen uns darauf von Ihnen zu hören.
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